VITALITÄT UND IDENTITÄT
2012
Intervention, Inszenierung und Realität
mit Dank an Stephan Christ, Kai Vöckler, Uli Gruenewald, Alissa Speckhardt, Peter Cachola Schmal, Deutsches Architektur Museum, Jazzunique, Pecha Kucha Night (Frankfurt)
"Wie kann ich in irgendeine gesellschaftliche Situation intervenieren, wenn ich es nicht weiß, in meine eigene Arbeit zu intervenieren.Vielleicht sollte ich mal lieber meine Situation reflektieren, anstatt schon wieder kreativ zu sein, vielleicht mal mein neoliberales Selbstverständnis schänden. Vielleicht sind sogenannte (politische) Künstler deshalb so gefragt auf dem (Kunst-)Markt, (siehe auch: Kreativwirtschaft). weil sie scheinbar kritiklos in neoliberalen Verhältnissen leben und Mehrwert produzieren (auch: Sinnproduktion). Weil sie scheinbar nicht ihre eigene Situation reflektieren."
"Im Kreativ- und Wellnessspektakel ist der Künstler bekannt für Innovation und Revolution."
Am 6.12.12 musste Jos Diegel aus gesundheitlichen Gründen seinen Vortrag VITALITÄT UND IDENTITÄT, konzipiert für 6 Minuten und 40 Sekunden, jede der 20 vorbereiteten Folien mit einer Präsentationsdauer von 20 Sekunden, absagen.
VITALITÄT UND IDENTITÄT widmete sich dem Phänomen kreativer Sinnproduktion, als der Produktion von Mehrwert in der Verbindung von Biographie, neudeutsch Vita, und der eigenen Identität. Die Positionierung der eigenen Rolle in der Gesellschaft, nicht nur als Künstler gleicht reiner Inszenierung, dabei ist Authentizität kaum von Bedeutung.
Der Referent Diegel entschuldigt aus Krankheitsgründen. Vorgestellt wurde er in aller Kürze, er könne singen. Es ist das was der Künstler am allerwenigsten kann.
Mit einem Telefonat gegen 16.00 Uhr am Mittag hatte der Künstler abgesagt. "Es ist natürlich absurd, ja gerade unfreiwillig komisch, das ich meinen Vortrag VITALITÄT UND IDENTITÄT aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen absagen muß. Das ist sehr schade. Bitte Grüßen Sie das Publikum von mir. Ich hätte den Vortrag sehr gerne gehalten. Und so komisch wie die Sache ist, Sie können, die Umstände selbstverständlich gerne erwähnen."
Im Vorfeld mit Internetseite angekündigt, fällt der Künstler, der niemals den Vortrag hielt, den es aber tatsächlich gegeben hat, jedoch mit seiner No-Show durch das Raster der potenten, aktiven Kreativszene des Abends.